Und plötzlich muss man sich den Schoß vom Frauchen teilen… das erste halbe Jahr mit Podenco und Baby
Podenco und Baby, wie ist das wohl?
Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir Freunden, Bekannten und Kolleg*innen Cleo vorgesetzt mit einem Schild um dem Hals „ICH WERDE große SCHWESTER“. Frauchen dachte sich das sei eindeutig formuliert. Und doch kam es zu unterschiedlichen Interpretationen des Schildes, wo wir alle im Nachgang drüber schmunzeln müssen. „Ihr holt euch noch einen Hund. Einen Welpen?“
Kein Vierbeiner sollte es werden, sondern ein Zweibeiner
Das Frauchen hat sich vorweg viele Gedanken gemacht: wird Cleo eifersüchtig auf das Baby reagieren? Oder wird sie uns ihren Hunden gegenüber verteidigen oder eifersüchtig sein? Welche Grenzen sollten wir vorab schon aufstellen? Man liest so viel, von A wie Abstand zum Baby bewahren bis W (also fast Z 😜), wie Windel ins Körbchen legen.
Vorab haben wir mit Cleo noch mal vermehrt Körbchen Training gemacht, sodass sie wirklich wusste, wo ihr Ruhe- und Rückzugsort ist. Während des Krankenhaus Aufenthalts war Cleo bei ihren „Großeltern“. Wir haben ihr dort ein Tuch zukommen lassen, mit dem unser Baby im Krankenhaus gekuschelt hat. So sollte sie sich in einer anderen Umgebung schon mal an einen neuen Geruch gewöhnen.
Keine meiner Ängste hat sich bestätigt
Ich kann bei uns nur von einem positiven Zusammenleben berichten. Als wir den ersten Tag daheim waren, kamen auch gleich meine Eltern mit Cleo zu uns. Was soll ich sagen, Cleo war weder abgeneigt noch total aufdringlich. Sie hat sich zu uns entspannt auf den Boden gelegt.
Wir haben Cleo weder das Baby aufgedrängt, noch haben wir ihr zu nahen Kontakt untersagt. So kam es, dass die kleine Fellnase nach etwa 3 Tagen unser Baby vorsichtig beschnuppert hat und sich an uns gekuschelt hatte. Zwar nicht mehr wie früher auf dem Schoß, da war ja nun das Baby, sondern direkt neben mir.
Sollte unser Baby doch mal etwas länger geweint haben, hat sich Cleo auf ihren Platz begeben und dort tatsächlich abgeschaltet. Über die letzten Monate sind wir in unseren neuen Alltag als 4- Köpfige Familie reingewachsen.
Ich persönlich würde allen angehenden Eltern mit Hund empfehlen: findet so früh wie möglich eine neue gemeinsame Morgen Routine. Das macht es sowohl fürs Baby als auch für den Hund einfacher.
Wie sieht unsere tägliche Routine aus?
Wir stehen gemeinsam auf und sagen uns „Guten Morgen“ im Wohnzimmer. Cleo kassiert von uns allen eine Runde Streicheleinheiten, ehe wir alle uns ready für den Tag machen inkl. Frühstück. Witzig ist, seit dem das Baby die Zähne geputzt bekommt, steht Cleo auch immer im Bad und möchte sich ihre Beißerchen putzen lassen. Das fand sie früher total doof.
Zurück zum Thema: dann mach ich mich immer mit beiden gemeinsam das Schlafzimmer frisch und ziehe uns fürs erste gemeinsame Gassi an. Das ist meist so gegen 10 Uhr. Ich persönlich bevorzuge es das Baby in die Trage zu nehmen, wenn ich ohne das Herrchen unterwegs bin. Das Baby ist glücklich, weil es Körperkontakt hat und immer das Vormittagsschläfchen macht und ich kann mich voll und ganz auf Cleo draussen konzentrieren.
Ich mit den beiden allein unterwegs mit Kind im Kinderwagen- ich sag’s euch- hätte Potential für eine Comedy Show: von Kinderwagen losgelassen und weggerollt bis auf Leinen Wirrwarr im Kinderwagenrad- alles schon gehabt 😄.
Sofern die Morgenroutine bei uns läuft, ist der restliche Tag eigentlich ziemlich entspannend und auch flexibel. Sofern morgens schon Trouble ist, sind die Tage meist eher verhext. Also Hund und Baby haben sich beide sehr lieben gelernt über die letzten Monate. Teilen sich, wenn’s nach ihnen beiden ginge, das jeweilige Spielzeug. Während das Baby fühlen und greifen lernt, bekommt Cleo gratis Massagen.
Highlights und Problemchen
Problemchen:
- Cleo reagiert auf unser Türklingeln seit dem Baby akustisch lautstark (bleibt aber auf ihrem Platz)
Highlights:
- Baby und Hund können sich super gegenseitig entertainen (natürlich unter Aufsicht)
- Cleo hat gelernt viel schneller abzuspannen, wenn es sich eben doch mal ausschließlich ums Baby dreht
- Cleo/ Hunde machen sich super, um Brei/ Essensreste aufzuessen, sodass man nichts wegwerfen muss
- Gemeinsame Routinen werden geschätzt und lieben gelernt (gemeinsame Zahn- und Nagel-/ Krallenpflege)
- Mein Schoß hat auch Platz für beide 😉
Ihr seht, klar sollte man das ganze auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Energiegeladene Hunderassen, wie es Podencos sind, können auch die ruhige Seite in sich finden und gewinnen mit einem Baby auch einen neuen Buddy. Grundsätzlich würde ich bei Bedenken aber auch individuelles Hundecoaching empfehlen, wo man professionelle Begleitung hat, für den Fall, dass doch etwas nicht so läuft, wie man es sich erhofft.
P.S.: die „große“ Hundeschwester wird aktuell Gewichts- und Grössentechnisch vom Baby überholt… zukünftig wird sie wohl einfach unsere „Erstgeborene“ genannt 😉
Autorin: Tina-Ayleen, Pödel Cleo
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